Und dann der Regen
Spielfilm
Mexiko, Spanien, Frankreich 2010
Regie: Icíar Bollaín
Besetzung: Gael García Bernal, Luis Tosar, Juan Carlos Aduviri
Länge: 93 min
Sprache: Deutsch
FSK: 12 Jahre
Der Regisseur Sebastián möchte einen Film über Christoph Kolumbus drehen, der den Mythos von der Verbreitung der Zivilisation demontieren und stattdessen die negativen Folgen der europäischen Eroberung – die Gier nach Gold, den Sklavenhandel und die Gewalt gegen die Ureinwohner – aufzeigen soll. Unterstützt wird er dabei von seinem Produzenten Costa, der auf Einhaltung des Zeitplans und des Budgets drängt. Gedreht werden soll in Cochabamba in Bolivien. Bei einem offenen Casting für die indianischen Darsteller, zu dem überaus viele Bewerber erscheinen, tut sich der Indígena Daniel als Führungsfigur hervor, die sich dagegen wehrt, dass viele der übrigen Bewerber einfach weggeschickt werden sollen. Schließlich werden alle gecastet, und Sebastián möchte Daniel als Darsteller für den Häuptling Hatuey. Costa sträubt sich dagegen, da er den Indígena für einen Aufrührer hält, gibt schließlich aber doch nach. Dann beginnen die Dreharbeiten.
Kolumbus wird von dem alkoholkranken und ironischen Anton verkörpert, Albert und Juan spielen zwei Kleriker, die sich für die Rechte der Ureinwohner einsetzten, und gehen in diesen Rollen auf. Währenddessen spitzt sich der Konflikt in Cochabamba um die Versorgung mit Wasser zu, dessen Preis nach der Privatisierung der Wasserwerke durch ein internationales Konsortium vervielfacht wurde. Daniel wird eine Führungspersönlichkeit des Aufstandes, was Costa als Behinderung des Filmprojekts wertet. Er versucht, Daniel von weiteren Aktionen während der Filmproduktion abzuhalten, indem er ihm Geld anbietet, das dieser aber nicht annimmt. Als Daniel verhaftet wird, setzen Costa und Sebastián sich dafür ein, dass er aus dem Gefängnis freikommt für die Zeit der Dreharbeiten – indem sie sich einverstanden erklären, dass die Polizei ihn danach wieder in Haft nehmen kann. Als die erfolglos gebliebenen Proteste der Demonstranten in einen Generalstreik münden und durch die staatliche Antwort einer Verhängung des Kriegsrechts über Cochabamba zum Wasserkrieg eskalieren, votieren die meisten Mitglieder des Filmteams dafür die Region zu verlassen. Sebastián ist zunächst dagegen, da er den Film als sein anscheinend idealistisches Projekt unbedingt zu Ende bringen will, und gibt sich gezwungenermaßen geschlagen.
Im Augenblick des Aufbruchs dann erscheint Daniels Frau und bittet um Hilfe für ihre Tochter: sie wurde im Stadtzentrum verletzt. Sebastián gibt seine vorherige Haltung auf und besteht jetzt auf Abfahrt, während Costa sich für das Mädchen – es hatte auch eine kleine Rolle im Film – offenbar verantwortlich fühlt. Er entschließt sich, zusammen mit Daniels Frau ins Zentrum der Gewalttätigkeiten zu fahren und rettet schließlich die Tochter. Der projektierte Film über Kolumbus wird letztendlich nicht fertiggestellt – Costa und Daniel treffen sich zum Abschluss in jener Halle, in der Kolumbus‘ Schiff und weitere Requisiten aufbewahrt worden waren, und der Indígena überreicht dem Produzenten ein Geschenk. In der letzten Szene des Films packt Costa das Päckchen aus und sieht, dass er ein kleines Fläschchen mit Wasser in Händen hält.