INDIGEN: DAS NORDAMERIKA FILMFESTIVAL
INDIGEN: DAS NORDAMERIKA FILMFESTIVAL findet seit 2004 alle 2 Jahre in Stuttgart statt und ist das einzige Festival seiner Art in Europa.
Organisation des Filmfestivals
INDIGEN: DAS NORDAMERIKA FILMFESTIVAL findet unter der Schirmherrschaft des American Indian Film Institute und Festival in San Francisco, des Dreamspeakers International Indigenous Film Festival Edmonton (Kanada) und der UNICEF Arbeitsgruppe Stuttgart in Stuttgart statt.
INDIGEN: DAS NORDAMERIKA FILMFESTIVAL kooperiert mit der Volkshochschule Stuttgart, dem Linden-Museum (staatliches Museum für Völkerkunde), dem James Byrnes-Institut, der Universität Bremen und der Universität Konstanz. Für die künstlerische Gesamtleitung zeichnet Gunter Lange verantwortlich.
Mythos und Wirklichkeit: Wie sieht der heutige Lebensalltag der Indigenen aus? Was ist aus ihren Traditionen geworden? Was erwarten sie von der Zukunft?
Die meisten der so genannten „Indianerfilme“ leben vom Klischee und von Vorurteilen gegenüber den amerikanischen Ureinwohnern. Die geschichtliche Wirklichkeit mit ihren zahlreichen Ungerechtigkeiten wird bis heute gerne verdrängt und durch romantische Projektionen ersetzt. INDIGEN: DAS NORDAMERIKA FILMFESTIVAL räumt damit auf und zeigt Filme der jungen indigenen Filmgeneration, die uns aus ihrer persönlichen Perspektive den gelebten Zwiespalt zwischen Tradition und globaler Moderne näher bringt.
So verarbeiten die jungen Filmemacher Themen wie das soziale, wirtschaftliche und kulturelle (Über)Leben in Indianerreservaten, die Folgen der brutalen Umerziehung indianischer Kinder, das weit verbreitete Alkoholproblem, aber eben auch den Erfolg von Aktivitäten, die den Erhalt ihrer kulturellen Eigenheit und politischen Souveränität fördern. Sensibel, vielschichtig und häufig mit tiefgründigem Humor werden Themen der Gegenwart, Geschichte und sogar der Mythologie zu einem Kaleidoskop der gelebten Realität der Ureinwohner Amerikas verarbeitet.
Bildungsauftrag
Das Festival versteht sich als Form der Völkerverständigung und des Kulturdialogs. Es bietet den Zuschauern neben der Filmkunst die Möglichkeit, die geladenen indigenen Filmschaffenden persönlich kennen zu lernen und mit ihnen zu diskutieren. Begegnungen mit Jugendlichen und Pädagogen/innen sind ein wichtiger Bestandteil des Festivals. In Filmen, Diskussionen und Gesprächen wird Neues, Spannendes, Unerwartetes über die Kultur der „Native Americans“ bzw. „First Nations“ erfahren – weit entfernt von eindimensionalen Indianerklischees.
Indigene Frauen im Filmbusiness
INDIGEN: DAS NORDAMERIKA FILMFESTIVAL würdigt zudem das mediale Schaffen indigener Frauen in Kanada und den USA. Beispiel hierfür ist die Tantoo Cardinal-Retrospektive. Die kanadische Filmschauspielerin Tantoo Cardinal (Cree, Métis) gehört zu den herausragenden Größen, die seit über drei Jahrzehnten erfolgreich im Filmgeschäft tätig ist und für ihre künstlerische Darstellung in Filmen wie etwa „Der mit dem Wolf tanzt“, „North of 60“, „Smoke Signals”, „Where the Rivers Flow North“, „Loyalities“ oder „Black Robe“ internationale Anerkennung und Auszeichnungen erhielt.
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Fotos (oben):
– Michael Smith (AIFI Direktor), Dr. Sonja Schierle und Dennis Banks (Indian Movement)
– Angela Webb (Filmemacherin)